Diamanten – Anlage mit glitzernden Zukunftsaussichten?

„Diamonds are a girl’s best friends“, erklärte einst Film-Ikone Marilyn Monroe. Sind die raren Steine auch der neue beste Freund des Anlegers?

Sie glitzern und funkeln im Licht und sind praktisch unzerstörbar – kein Wunder, dass Diamanten zu exorbitanten Summen gehandelt werden. Selten sind die edlen Steine auch, aufwändiger Abbau und steigende Nachfrage vor allem in den aufstrebenden asiatischen Wirtschatsnationen versprechen eine Wertsteigerung. Heißt es also schnell zuschlagen und sein Vermögen in diesen Schatz investieren? Und wenn ja, woher bekommt man die Diamanten überhaupt?

Berühmtester Handelsplatz für die edlen Steine ist das belgische Antwerpen: Vier von weltweit 25 Börsen liegen hier im Diamantenviertel und die Schleifer aus der Hafenstadt blicken auf eine mehr als 500-jährige Tradition zurück. Das Label „cut in Antwerp“ steht für höchste Qualität.

Die vier C entscheiden über den Wert

Neben dem „cut“, also dem Schliff, achten Diamantenhändler besonders auf drei weitere Kriterien „carat“, das Gewicht, wobei ein Karat 0,2 Gramm entspricht, die „clarity“ oder Reinheit des Steins und „colour“, die Farbe – deshalb spricht man in der Branche von den „vier C“ die über den Wert eines Diamanten entscheiden. Keine zwei Diamanten sind gleich, daher gibt es kein festgelegtes Reinheitsgebot wie bei den Edelmetallen Gold und Silber und auch keine Termingeschäfte oder ETFs mit Diamanten.

Einen Diamanten-Kurs an der Börse gibt es folglich auch nicht, jedoch bildet der Diamond-Prices-Index die Wertentwicklung ab. Er beruht auf den Preisen weltweiter Händler. Wer eine physische Anlageform sucht und nicht in die Aktien gutverdienender Minenbesitzer und großer Handelshäuser investieren möchte, erwirbt die Edelsteine zum Beispiel in Form von Schmuck. Da Diamanten so wertvoll sind, sind auch große Werte in dieser Form leicht zu transportieren – so passt das Einfamilienhaus in eine kleine Schmuckschatulle.

Darin liegt einer der Nachteile für Privatanleger: In die wirklich wertvollen und daher auch wertbeständigen Steine muss man schon ein kleines Vermögen investieren. Und dann möchte man das kleine Steinchen ja auch sicher aufbewahrt wissen. Anders als zum Beispiel bei Gold fallen beim Kauf von Diamanten außerdem die vollen 19 Prozent Mehrwertsteuer an. Damit man keinen Verlust macht, ist man also auf eine gehörige Preissteigerung angewiesen.

Anlage für gute Zeiten

Da die Beurteilung der Diamanten von verschiedenen Faktoren abhängt, braucht man einiges an Sachkenntnis, um den Wert eines Steins beurteilen zu können. Inzwischen gibt es sogar Fälschungen auf dem Markt, die für den Laien kaum von echten Diamanten zu unterscheiden sind. Deshalb sollte man sorgfältig darauf achten, sich einen seriösen Händler auszusuchen.

Um wieder an sein Geld zu kommen, gilt es den Diamanten dann zunächst wieder zu verkaufen. Doch Experten warnen: Obwohl Diamanten auch in der Industrie verwendet werden, hängt die Nachfrage der geschliffenen Steine von der Schmuckindustrie ab. Und da Schmuck ein Luxusgut ist, gehört er auch zu den ersten Dingen, auf die Menschen in Krisenzeiten verzichten, was eine sinkende Nachfrage bedeutet. Anders als Gold und Silber haben Diamanten keine Vergangenheit als Währung. Sie sind und bleiben ein funkelndes Stück Luxus, bei dem es manchmal besser ist, wenn man die Finger davon lässt.

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