Goldfischer

In Krisenzeiten kennen Anleger einen sicheren Hafen: Gold. In den letzten Monaten erlebte das glänzende Metall eine enorme Wertsteigerung. Immer mehr Menschen möchten der Krise mit einem Vermögen in Gold gelassen ins Gesicht sehen – auch diejenigen, die ihr Vermögen erst noch machen müssen.

Immer mehr Goldsucher greifen auch in Deutschland wieder zur Pfanne und machen sich auf an die Flüsse, um in mühsamer Arbeit Gold aus dem Sand zu waschen. Zum Beispiel bei Theuern in Thüringen, wo das Goldmuseum Schnupperkurse für angehende Goldwäscher anbietet. Sie sind nicht die ersten, die hier ihr Glück versuchen: Schon vor 700 Jahren kamen Menschen auf der Suche nach Gold in die Gegend. Zahlreiche goldführende Bäche gibt es. Immerhin: Im Mittelalter war Deutschland nach Siebenbürgen das goldreichste Gebiet der bekannten Welt.

Goldrausch in Thüringen

Der Geologe Dr. Markus Schade und seine Frau Karin weihen die Besucher in Theuern in die Geheimnisse der Goldwäsche ein. So erfahren sie etwa, dass sich das Metall im Bachlauf da absetzt, wo die Fließgeschwindigkeit nachlässt – etwa um größere Steine herum – und lernen die richtige Technik, um den feinen Goldflitter aus Schlamm und Sand herauszufiltern: Durch die Drehbewegung, unterbrochen von gelegentlichem Schütteln, sortieren sich die Mineralien in der Pfanne nach ihrer Dichte, das Gold setzt sich am Boden ab. Die Ausbeute ist allerdings dürftig: Selbst erfahrene Sucher kämen damit nur auf einen Stundenlohn von unter einem Euro.

Reich mit Rheingold?

Ist das große Gold also eher anderswo zu machen, zum Beispiel am Rhein? Hier wurde an der Aaremündung immerhin noch bis ins letzte Jahrhundert hinein Gold gewaschen. Wirtschaftlich war das Unternehmen allerdings damals schon nicht mehr. Auch der Bayerische Wald erlebte seinen Goldrausch im Mittelalter. Goldminen und Abraumhaufen in der Landschaft zeugen noch davon. Heute ist die Erinnerung an die „goldenen Zeiten“ eine Attraktion für Touristen geworden. Wer mit dem Edelmetall gegen die Krise vorsorgen will, dem bleibt in Deutschland wohl doch nur eines: investieren.

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