Maria-Theresien-Taler

Aus Österreich kommt nicht nur der beliebte Wiener Philharmoniker, sondern auch die vielleicht bekannteste Silbermünze der Welt: der Maria-Theresien-Taler. Die Geschichte dieser Münze, die bis heute geprägt wird, reicht über 250 Jahre zurück. Das macht sie zu einem beliebten Sammlerobjekt für zahlreiche Numismatik-Fans.

Eine Schönheit war Maria Theresia von Österreich nicht – zumindest, wenn man nach dem Brustbild auf der nach ihr benannten Silbermünze urteilt. Auf der Fläche von 39,5 Millimetern Durchmesser – der Taler ist 2,5 Millimeter dick – ist die Monarchin im Profil mit markanter Nase und erkennbarem Doppelkinn abgebildet. Immerhin hatte die Habsburgerin, die von 1740 bis zu ihrem Tod im Jahr 1780 regierte, allerdings auch 16 Kinder und musste sich gegen ihre Zeitgenossen behaupten, die glaubten, mit der jungen Frau auf dem Thron leichtes Spiel zu haben. Bis heute werden die Münzen mit ihrem Bild nur mit kleinen Veränderungen geprägt.

Bedeutende Handelsmünze

Der MTT hat einen Feinsilbergehalt von 23,389 Gramm, was gut einer 3/4-Unze entspricht. Der Feingehalt beträgt 833,33 /1000 (bei älteren Ausgaben 832/1000). Dabei handelt es sich um Sollwerte, Abweichungen sind möglich. Zum ersten Mal geprägt wurden die Münzen mit dem Bild Maria Theresias im Jahr 1741, nachdem die Erzherzogin von Österreich im Jahr zuvor nach dem Tod ihres Vaters die Regierungsgeschäfte übernommen hatte. Am Rand der Silbermünze entlang findet sich eine Auflistung der Titel der Monarchin auf lateinisch. Maria Theresia war demnach „von Gottes Gnaden Kaiserin der Römer, Königin von Ungarn und Böhmen, Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Burgund, Gräfin von Tirol“. Da der Taler für den Handel im Mittelmeerraum eine so große Bedeutung erlangt hatte, wurde er auch nach dem Tod der Kaiserin weitergeprägt, behielt aber als Jahresangabe das Todesjahr 1780 der Monarchin. 1783 wurde dann beschlossen, den Taler solange weiterzuprägen, bis keine Nachfrage mehr bestünde.

Der Maria-Theresien-Taler galt bis 1858 als gesetzliches Zahlungsmittel in Österreich. Sehr viel länger wurde er jedoch in einigen afrikanischen Ländern als Währung eingesetzt, teilweise bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

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