Freud war gestern. Die neue Ausgabe der Goldmünzen-Serie „Wiener Schulen der Psychotherapie“ der Münze Österreich ist Alfred Adler gewidmet. Der Wiener Arzt und Zeitgenosse Sigmund Freuds wandte sich von dessen Lehre ab und begründete die zweite „Wiener Schule“, die Schule der Individualpsychologie. Seine Lehre ist heute noch einflussreich. Und sein Porträt ziert jetzt eine 50-Euro-Goldmünze mit einer Auflage von 20.000 Stück.
Adler wurde 1870 bei Wien geboren, ging dort zur Schule und studierte an der Wiener Universität Medizin. Er eröffnete eine eigene Praxis nahe des Praters, wo er mit den Artisten und Schaustellern auch ärmere Patienten behandelte. Ab 1902 nahm er an Freuds Diskussionsrunden teil, entwickelte dabei aber eine eigene Lehre. Im Gegensatz zu Freud, der den Menschen hauptsächlich als Opfer seiner Triebe sah, vertrat Adler ein optimistischeres Menschenbild. Jeder Mensch war für ihn ein einzigartiges Individuum, Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit. Eine zentrale Rolle in Adlers Theorie spielt das Gemeinschaftsgefühl, das im Kind in der Familie entsteht. Umseitig zeigt die Goldmünze deshalb die Darstellung einer Kleinfamilie. Vater, Mutter und Kind bilden auf dem Motiv ihr eigenes kleines Universum.
Wegen seiner jüdischen Abstammung entschied Adler sich bereits 1934, in die USA auszuwandern. 1937 starb er auf einer Vortragsreise in Schottland an Herzversagen. Die Goldmünze zeigt Adler im Porträt über dem Nennwert von 50 Euro. Sie ist aus 1/4 oz Feingold geprägt und hat einen Feingehalt von 986/1000. Der Durchmesser beträgt 22 Millimeter, der Münzrand ist glatt. Das Sammlerstück wird in einem Schuber und zusammen mit einem nummerierten Echtheitszertifikat ausgeliefert.
Anzeige: