Gold krönt die Kaiserin

Bei diesem Namen schlagen normalerweise Frauenherzen höher: Sisi, Kaiserin von Österreich und Vorlage für eine der berühmtesten Schmonzetten der deutschen Filmgeschichte. Doch die österreichische Herrscherin begeistert nicht nur Romantikerinnen, sondern auch Fans der modernen Numismatik: Die Münze Österreich verewigte die unglückliche Dame 1998 auf einer hochwertigen Goldmünze.

Die Serie, in der das Sammlerstück als zweite von drei Ausgaben erschien, trägt den bezeichnenden Titel „Schicksale im Hause Habsburg„. Darunter reiht sich auch die tragische Geschichte der bayerischen Prinzessin Elisabeth ein: Als junges Mädchen eroberte sie das Herz des Kaisers Franz Joseph I, der sich eigentlich mit ihrer Schwester verloben sollte. Doch an die strenge Etikette am Wiener Hof konnte sie sich nie gewöhnen. So floh die passionierte Reiterin so oft es ging nach Ungarn, wo sie Königin war, oder reiste durch die ganze Welt. In Wien richtete sich die Kaiserin, die man nach modernen Maßstäben als magersüchtig bezeichnen müsste, ein Turnzimmer ein und verbrachte Stunden mit ihrer Toilette. Ihr ganzer Stolz war dabei ihr volles, langes Haar, das sie sich gern wie eine Krone um den Kopf drapieren ließ. So zeigt sie auch das Münzmotiv: im Porträt, bekleidet mit einer Galarobe und behängt mit einem Rubincollier aus dem Familienschmuck der Dynastie. Links am Rand entlang sind ihre Lebensdaten zu lesen: 1837 – 1898.

Besonders hoher Goldanteil

Die Rückseite der Goldmünze erzählt die Geschichte ihres tragischen Todes: In Genf war sie mit ihrer Hofdame unterwegs, um ein Schiff zu besteigen, als plötzlich ein italienischer Anarchist namens Luigi Lucheni auf sie zusprang und sie niederstach. Den Angreifer sieht man nicht, jedoch die abwehrend erhobene Hand seines Opfers.

100 Jahre nach ihrem Tod erschien die 16 Gramm-Goldmünze in einer Auflage von 30.000 Stück. Wie bei den goldenen Sammlermünzen aus Österreich damals üblich, trägt sie einen Nennwert von 1000 Schilling und wurde in der höchsten Qualität Polierte Platte gefertigt. Der Feingehalt ist bei der Serie „Schicksale im Hause Habsburg“ jedoch mit 995/1000 höher als bei anderen Gold-Serien der österreichischen Prägeanstalt. Der Durchmesser beträgt dagegen auch bei den gekrönten Häuptern 30 Millimeter.

Die weiteren Editionen der Serie zeigen Marie Antionette (1997) und Kaiser Karl I (1999).

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