Kaiser, Könige, gekrönte Häupter – sie alle wurden früher in Edelmetall verewigt und standen mit ihrem Porträt dafür, dass die kleinen Scheiben als Währung akzeptiert wurden. Ihren Wert erhielten die Geldstücke jedoch von dem Edelmetall, das sie enthielten. Und eben dieses Gold macht sie auch für heutige Anleger wertvoll, zusammen mit dem nicht zu unterschätzenden Sammlerwert, den diese Zeugen der Geschichte im Lauf der Jahrzehnte erhielten.
Wie auch in der modernen Numismatik gilt bei den historischen Münzen: Je seltener und begehrter das Stück, desto größer ist der Aufschlag auf den Goldpreis, den der Münzsammler oder Anleger in Kauf nehmen muss. Ein weiterer Faktor bei den alten Stücken ist der Erhaltungsgrad: Ist der Zustand der Münze gut, das Bild klar, die Oberfläche leuchtend, erzielt die Goldmünze einen höheren Preis, als wenn sie deutliche Spuren des Gebrauchs trägt. Irreführend für Numismatik-Neulinge sind dabei die Bezeichnungen: Eine Münze, die „schön“ genannt wird, ist in keinem sehr guten Zustand, besser wird es beim Erhaltungsgrad „vorzüglich“. Eine Münze in „Stempelglanz“ funkelt noch heute wie neu.
Maria Theresia und Napoleon
Zu den historischen Münzen, die heute in großer Zahl verfügbar sind und gehandelt werden, gehört der beliebte Maria-Theresien-Taler aus Österreich. Die Goldstücke waren im 19. Jahrhundert als Währung im gesamten Mittelmeerraum beliebt. Eine weitere Option für Investoren sind die Rubelmünzen mit dem Konterfei Zar Nikolaus‘ II. aus Russland. Auch in Frankreich und Deutschland wurden Goldmünzen geprägt, die heute bei Sammlern und Anlegern Absatz finden. Wer noch kaum Erfahrung mit dem Gebiet hat, sollte jedoch unbedingt darauf achten, sich an einen seriösen Händler zu wenden, da gerade bei historischen Münzen auch zahlreiche Fälschungen auf dem Markt sind.
Wie viel eine Münze einbringt, ist bei den historischen Stücken immer abhängig von der Nachfrage, die sich verändern kann. Die Beliebtheit bestimmter Stücke, Epochen oder Nationen steigt und fällt im Lauf der Zeit. Daher können Anleger sich nicht darauf verlassen, jederzeit den Kaufpreis ihrer Münze zurückzuerhalten. Es empfiehlt sich deshalb, bei der Geldanlage nicht nur auf die Goldmünzen vergangener Zeiten zu setzen: So ist man flexibel genug, um zu warten, bis die Preise wieder steigen.