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Bereits vor 400 Jahren gab es „Computer“ – auch wenn die Rechenmaschine von Wilhelm Schickard optisch gar keine Ähnlichkeit mit einem modernen Notebook hat. Der Gelehrte aus Tübingen erfand sie vor 400 Jahren, um astronomische Berechnungen zu erleichtern. Dieses Ereignis ehrt die Bundesrepublik Deutschland mit einer Silbermünze. In Spiegelglanz-Prägung hat das Sammlerstück eine Auflage von 120.000 Exemplaren.
Wilhelm Schickard wurde 1592 in Herrenberg als Sohn eines Schreiners geboren. Die Rechenmaschine war nicht seine einzige Erfindung. Der studierte Theologe baute zum Beispiel Geräte, die das Studium der hebräischen Sprache oder der Astronomie erleichtern sollten. Er war außerdem als Landvermesser tätig. Eine Freundschaft verband ihn mit dem Astronomen Johannes Kepler. Schickards „Rechenuhr“ beherrschte die Addition und Subtraktion großer Zahlen automatisch, Multiplikation und Division unter Mithilfe des Benutzers. Heute existiert nur ein Nachbau, der aus den Hinterlassenschaften des Gelehrten rekonstruierte wurde. Das Original ging im Dreißigjährigen Krieg verloren. Schickard selbst starb bereits 1635 an der Pest, die auch seine Familie dahinraffte.
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Passend zum Thema hat der Künstler Florian Huhoff das Motiv der Silbermünze sachlich und schlicht gestaltet. Es zeigt die Rechenmaschine und veranschaulicht mit einzelnen Teilen, die daneben platziert wurden, in Ansätzen deren Funktion. Der Name des Erfinders und die Jahreszahl 1623 weisen mit Antiqua-Schrift auf das Alter hin. Die Silbermünze aus 18 g Silber hat einen Feingehalt von 925/1000 und einen Durchmesser von 32,50 Millimetern. Umseitig ist unter dem Nennwert von 20 Euro der Bundesadler dargestellt. Die Europasterne wurden in drei Linien zu je vier Stück links, rechts und unten platziert. Das Zitat, das in den glatten Münzrand eingraviert ist, stammt aus einem Brief von Schickard an Kepler. Es lautet: „MACHINAM EXTRUXI QUAE DATOS NUMEROS COMPUTET“. Das heißt übersetzt: „Ich habe eine Maschine konstruiert, die gegebene Zahlen verrechnet.“
Neben dieser sind 2023 bereits eine Gedenkmünze zum 125. Geburtstag von Bert Brecht sowie eine neue 20-Silbermünze aus der Serie Grimms Märchen erschienen.
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